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ÜBERBLICK 

Psychotherapie

Angst kommt von Enge

Die vagusonare Idee, die sich auf den so genannten „klassischen“ Stimmansatz bezieht, führt durch ihre holistische Ausführung zu stabiler, innerer Weite und damit wirksamem Selbstausdruck.
Singen tut gut, das wissen wir. Doch für ein ganzkörperliches, weitgreifendes Wohlbefinden ist das Wie entscheidend. 

Der gravierende Unterschied dahinter ist nicht jedem bewusst, fängt doch besagter klassischer Stimmansatz die Schallwellen nicht nur oberhalb des Zwerchfells auf, sondern führt sie subdiaphragmal bis in die tiefen Körperebenen. Dadurch wird das parasympathische Nervensystem mit dessen Vagusnerv als Ausgleich zu dem oft überreizten Sympathikus in gesamter Länge und Breite stimuliert – Weite verdrängt Enge, Unsicherheit weicht Stabilität; negative Emotions-Verankerungen werden aufgespült, Verzagen durch Ausdruck ersetzt.

Mittels Atem-, Sprech- und Gesangsübungen auf Basis der vagusonaren Idee können innere Spannungen und Konflikte so abreagiert und zum Ausdruck geführt werden.
Eine dadurch erlangte Verwirklichung bzw. Entfaltung des wichtigen Ich-Anteils „Stimme" bilden hier den möglichen Therapieerfolg – Entelechie und Katharsis in stimmigem Wechselspiel.


Während meiner Tätigkeit als Gesangspädagogin beobachte ich häufig, dass sich zu Beginn der Ausbildung bei meinen ProtagonistInnen emotionale Reaktionen wie Tränen, Schweißausbrüche, Zittern, endlose Gesprächssalven, Auflösung von alten Ängsten und Erfahrungen abladen, sodass an Gesangsunterricht vorerst nicht zu denken ist. Nach einigen Wochen und Praktizieren ausgewählter vagusonarer Übungen jedoch wandelt sich das Bild meist in Freude am körperbetonten Sprechen und/oder Singen, an lebendigem Ausdruck in Mimik, Körperhaltung und Klanggebung.    
Der vagusonare Stimm- bzw. Gesangsansatz, der erstmals beim WCP 2025 in Wien sowie EMTC 2025 in Hamburg vorgestellt wird, bildet durch seine körperlich holistische Wirkung ein bedeutendes Tool dafür, einen bei den meisten Menschen nicht gelebten Ich-Anteil wieder in Kommunikation zu führen. Er beinhaltet sehr viel mehr als den bloßen Kunstgesang hierfür spezialisierter Berufsgruppen – die vagusonare Stimme ist ein in Jedem lebender Ego-State, der sich zeitlebens nur selten äußern darf. Von Anbeginn veranlagt, gehört er zu unserem Wesen – eine Unterdrückung seiner wirkt sich fatal auf geistiger, seelischer und körperlicher Ebene aus. „Ich kann nicht singen!", „Mich willst Du nicht hören!", „Ich singe höchstens unter der Dusche!", sind nur einige Aussagen, die aus diesem Zustand resultieren. Letztlich hat diese Haltung die Kraft, an unserem allgemeinen Selbstbild erheblich zu kratzen. 


Die Vagusonar-Therapie hilft dabei, unseren elementaren, stimmigen Ich-Anteil zu entfalten –  vollkommen wertfrei, innerhalb kürzester Zeit. Durch ihren ganzheitlichen Gedanken reiht sie sich ein in die embodiement-fokussierten Psychotherapie-Ansätze jüngster Zeit. Die Stimme der TherapeutInnen ist der Anker für deren KlientInnen und sich selbst – ein erster Eindruck für einen erfolgreichen Ausdruck – auf Augenhöhe, auf beiden Seiten.
Für die Vagusonar-Therapie sind ausdrücklich keine gesanglichen Vorkenntnisse erforderlich.

Nahaufnahme eines Schmetterlingsflügels mit Schramme
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